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Corona-Virus: Generationenbeziehungen in Zeiten von «Social Distancing»

Generationensolidarität zeigen in Zeiten von «Social Distancing»: soziale Nähe und Kontakte mit Phantasie und Innovationslust bereichern – Helfen Sie mit, teilen Sie Ihre Ideen!

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Intergeneration 

Generationensolidarität zeigen und soziale Nähe kreativ leben in Corona-Zeiten

Wir von Intergeneration haben das Ziel, die Generationen miteinander zu verbinden und Generationenbegegnungen zu fördern.

Verständnis und Rücksicht für Bedürfnisse und Belange der anderen Altersgruppen wachsen im persönlichen Kontakt und tragen dadurch zum sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. In den letzten Jahren haben sich immer mehr Menschen für intergenerationelle Aktivitäten begeistert und eine Vielfalt von Generationenprojekten ist entstanden, was angesichts der demografischen Herausforderungen auch dringend geboten erscheint.

Jetzt ist erst einmal alles anders.

Um die Corona-Pandemie mit so wenig Opfern wie möglich zu überstehen, müssen die bewährten intergenerationellen Förderinstrumente derzeit ausgesetzt werden: Anstatt soziale Nähe durch generationenverbindende persönliche Kontakte zu schaffen ist soziale Distanz notwendig.

Wir wollen an dieser Stelle auch ausdrücklich auf die Verhaltensempfehlungen und -regeln des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) für den sozialen Umgang hinweisen und hoffen bei jedem einzelnen – unabhängig des Alters – auf die unerlässliche Solidarität mit allen Menschen und allen Generationen. Bitte halten Sie sich an die Anweisungen des Bundes.

Wir können heute noch nicht wissen, was aus diesen einschneidenden Erfahrungen für die Generationenbeziehungen und unsere Gesellschaft resultieren wird, aber positive Erfahrungen mit solidarischem Handeln zwischen den Generationen – sei es als Gebende oder sei es als Empfangende – werden den sozialen Zusammenhalt stärken und Isolation und Einsamkeit begegnen. Aussagen und Haltungen, die nun die Generationen gegeneinander ausspielen wollen und spaltend wirken, kann damit etwas entgegengesetzt werden. Damit wird auch dem Risiko begegnet, dass jemand allein aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Altersgruppe diffamiert oder diskriminiert wird.

Soziale Nähe in Zeiten von «Social Distancing»

Wir möchten in dieser wohl noch länger anhaltenden Ausnahmesituation, alle Generationen dazu ermutigen, die sozialen Kontakte und den sozialen Zusammenhalt mit Phantasie und Innovationslust zu bereichern, auch wenn uns die körperliche Nähe derzeit nur sehr eingeschränkt erlaubt ist. Der Begriff «Soziale Nähe» in Zeiten der sozialen Distanz durch die Corona-Pandemie muss anders interpretiert werden. Es gilt, mutig Neues auszuprobieren.

Wenn Sie Ideen und Praxisbeispiele für die soziale Nähe in Zeiten von «Social Distancing» kennen, dann melden Sie sich, kommentieren Sie oder präsentieren Sie gleich Ihre Aktivitäten in unserer Projektesammlung. So können auch andere mitmachen oder diese nachmachen – in der ganzen Schweiz.

 

Von Monika Blau und Ruedi Schneider, Intergeneration

6 Kommentare

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    Ihr Lieben, das ist eine gute Sache, sämtliche Idee für diese schwierige Zeit hier aufzulisten. Man muss sich in diesen Tagen definitiv auch ablenken und sich auch ab und zu über etwas Positives freuen können. Wir hatten die Idee, unseren Eltern Bingo-Karten per Post zuzustellen und dann später via Telefon oder noch besser via Skype einen Bingo-Abend zu veranstalten, inkl. vielleicht sogar kleiner Gewinne (z.B. eine Tafel Schoggi), die man dann wieder per Post zustellen kann… Viel Spass dabei und bleibt alle gesund!

    Gerne möchte ich ein paar Ideen teilen und mich gleichzeitig für den hervorragenden Blog-Beitrag und die unverzichtbare Arbeit von Intergeneration bedanken!

    Vorab möchte ich gerne anmerken, dass sich die Mehrzahl meiner Vorschläge auf eine bestimmte Zielgruppe beziehen. Ich bin mir also bewusst, dass sie nicht alle Bereiche bzw. Segmente der Bevölkerung abdecken können. Trotzdem wollte ich diese hier teilen, mit dem Gedanken, dass es wohl für jede Bevölkerungsgruppe unterschiedliche Lösungen und Ideen braucht. Meine Ideen zielen deshalb vor allem auf digital affine ältere Personen ab, da ich in meinem persönlichen Umfeld viele ältere Personen kenne, welche sich gut mit Computern, Smartphones und dem Internet auskennen.

    Bestimmt sinnvoll ist es – je nach Möglichkeiten – Einkäufe für ältere Leute zu erledigen. Ich freue mich sehr, dass ich das momentan u.a. für meine Grossmutter erledigen darf, dadurch muss sie nicht aus dem Haus und kann sich an die Weisungen des Bundesrates und der Kantone halten. Auch versuchen wir immer wieder zu telefonieren oder zu skypen. Auch ganz tolle Sachen entstehen dadurch, z.B. die Tatsache, dass meine Grossmutter nun Skype für sich entdeckt hat und ich diese Freude mit ihr nun teilen darf.

    Weiter habe ich in meinem engeren Umfeld festgestellt, dass die Recherche nach geeigneten Inhalten im Internet, sei es z.B. die zahlreichen tollen Angebote von kostenlosen Opern- oder Konzertübertragungen im Netz, ein mittlere bis grössere Hürde darstellen kann. Man könnte nun in vorgängiger Selektion den digital aktiven Grosseltern oder älteren Personen im eigenen Umfeld, per Email oder SMS, Streaming-Möglichkeiten im Internet anbieten. Natürlich setzt dies einiges voraus, man muss womöglich den individuellen Geschmack bzw. die Präferenzen des Empfängers einigermassen kennen. Ich habe damit nun aber sehr positive Erfahrungen gemacht, da ein Grossteil der älteren Personen in meinem Umfeld zwar sehr wohl digital aktiv sind und sich auch sehr gut mit digitalen Inhalten auskennen, jedoch nicht oder sehr wenig in den Sozialen Medien präsent sind. Jedoch stammen viele Inhalte, welche nun aus aktuellem Anlass mit der breiten Bevölkerung geteilt werden, aus den sozialen Medien. Mein Tipp wäre hier nur: Selektionieren Sie vorgängig, um nicht eine Angebots-Flut zu verbreiten, vielleicht 1-2 Links an digital affine ältere Menschen. So kann viel Freude entstehen und man kann sich vielleicht anschliessend sogar über gemeinsam online erlebte Angebote austauschen.

    Eine weitere Idee für die Förderung der Generationenbeziehungen im aktuellen Umfeld im Zusammenhang mit digital affinen Personen unterschiedlichen Alters, wäre ein Skype-Dinner. Man kocht einzeln (oder gemeinsam per Skype) und trifft sich dann in einem Online-Raum (z.B. Skype oder Zoom) und kann zusammen essen. Wir haben bereits erste Erfahrungen in diese Richtung gemacht und das Resultat war erstaunlich positiv. Es war ein grosser Spass für alle! Auch hier zum Abschluss ein kleiner Tipp: Die Schwierigkeit liegt im guten Timing. Am besten man sucht sich eine einfache Speise aus, wie ein Schmorgericht oder ähnliches, am besten nichts “à la minute”, damit man auch pünktlich zum Skype-Dinner ist und nicht eine Person mit dem warmen Essen warten muss!
    Viel Spass mit den Ideen!

    Was gibt es Besseres, als die tollen Rezepte, die wir von unseren Grosis auf den Weg mitbekommen haben? Kochen verbindet und das nicht nur, wenn man die Produkte gemeinsam am Tisch geniessen kann. Vielleicht könnten ältere Generationen ihre allerliebsten Kochrezepte preisgeben und die Jüngeren können dann ganz nach Belieben auswählen, nachkochen und den Älteren per Post oder auch digital Fotos ihrer kulinarischen Meisterwerke zukommen lassen?

    Liebes Intergeneration-Team
    Eure Arbeit ist wichtiger denn je. Denn für einmal ist Generationensolidarität nicht nur ein nice to have. Sie rettet Leben. Deshalb danke für Euren Einsatz! Generationensolidarität muss gerade jetzt beidseitig verstanden werden. Wir alle bleiben Zuhause. Und gleichzeitig versuchen wir, unseren Nächsten nah zu sein. Hier meine Ideen:
    1. Postkarten verschicken. Dazu kann man auch die Postkarten App der Post verwenden: Die kleinen Freuden des Tages fotografieren und verschicken. Und Marken kann man per Sms kaufen.
    2. Telefonieren. Ganz viel telefonieren. Mit und ohne Video. Für Kaffeepausen, Nachtessen oder Stadt-Land-Fluss-Spiele. Auch mit Menschen, die man schon lange nicht mehr gesehen hat; die jetzt vielleicht gerade besonders betroffen sind.
    3. Für andere stricken und so kleine Freuden verschicken. Stricken hilft mir jetzt gerade sehr, weil man sieht, wie das Projekt wächst. Und beruhigt.
    4. Finanzielle Unterstützung für Menschen und Projekte, die nun um ihre Existenz bangen. Dafür gibt es bereits viele tolle Projekte!
    Danke nochmals für Eure Arbeit! Bon courage!

    Telefonieren – ja. Wer kennt sie noch, die gute alte Telefonkette aus der Schulzeit. Die Pro Senectute hat auf der Homepage eine tolle kurze Anleitung “Die Telefonkette” (inkl. Video) aufgeschaltet.

    Sonniger Gruss – Manuela Kohli

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