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Generationenakademie: Expedition zur „Generation K"

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„Sie hat mir ein Mail geschickt und supergut erklärt, welche Bewegungen ich wann machen muss“, sagte die 73-Jährige mit einem verschmitzten Blick zur 13-Jährigen hin. „Denk an Folgendes“, hat sie geschrieben, „Kaffee trinken, eine Scheibe wischen, dann ein Ausweichschritt nach rechts“. Beide Frauen strahlen. Sie sind Mitglieder einer generationenübergreifenden Tanzgruppe, die unter der Leitung von Lucìa Baumgartner das Stück „Generation K“ einstudiert. 23 Leute aus Köniz und Umgebung, Alt und Jung gemischt, proben seit Wochen am neuen Stück. Am 9. Mai ist Premiere, das Lampenfieber steigt.

Die erste Expedition der Generationenakademie führte uns in die Turnhalle Hessgut in Bern Liebefeld zu einer Probe von „Generation K“. Anschliessend hatten wir Gelegenheit, mit den Tänzerinnen und Tänzern, die meisten Laien, aber alle mit irgendeiner Art Tanzerfahrung, und den beiden Leiterinnen, Lucìa Baumgartner und Maja Brönnimann eine Stunde lang zu reden.

Lucia Baumgartner hat die Mitglieder der Truppe für das neue Stück sorgfältig ausgewählt. „Wir machen ein Tanzprojekt, die Kunst steht im Vordergrund, nicht die Generationenfrage“, stellt Lucìa Baumgartner gleich zu Beginn richtig. Genau das gilt für viele Generationen-Projekte, das wissen wir aus der Projektwerkstatt der Generationenakademie. Meist wollen die Leute ein Kulturprojekt, ein Vernetzungsprojekt, ein Mentorenprojekt oder ein Wohnprojekt entwickeln, das generationenübergreifend ist. Im Zentrum steht das Thema, die Zusammenarbeit mit Menschen anderen Alters wird häufig eher zu den Rahmenbedingungen gezählt.

In einzelnen Szenen übernehmen Jüngere oder Ältere spezielle Rollen, in den meisten Szenen hingegen scheint das Alter keine Rolle zu spielen. Auf die Frage, was denn in einer generationenübergreifenden Tanzgruppe anders sei, kommen Antworten wie „Mir gefällt es halt, dass auch Ältere dabei sind.“ „Mit den Jungen ist es lustig.“ „Es ist interessanter.“ „Ich habe neue Leute kennen gelernt, wir treffen uns auch sonst.“ „Es werden andere Bewegungen entwickelt, wenn Jüngere und Ältere dabei sind“. Horizonterweiterung, Vielfalt, Netzwerken sind die Stichworte.

Die Expeditionen der Generationenakademie bieten Begegnungen mit Initiant/innen und Mitmachenden von Generationenprojekten, live und persönlich. Es geht darum, neue Projekte kennen zu lernen und um den Austausch zwischen Interessierten.

 

Zur Projektseite auf Intergeneration:
intergeneration.ch/influx-generationenübergreifende-tanzprojekte

 

Ein Blogbeitrag von Maja Graf, Generationenakademie

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