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Dinge neu denken- oder „Auf dem Weg zu einer Generationenpolitik“ (Teil III)

SAGW-Tagung zur Generationenpolitik 18. November 2010 in Bern (dreiteilig)

Gastbeitrag von Irene Kobler und Barbara Schiffmann, Master-StudentInnen, Universität Luzern

Teil III

Generationenpolitik zwischen Wunschdenken und Umsetzungsbemühungen

Handelt es sich bei der Generationenpolitik um einen Wunsch oder kann die Umsetzung auch gelingen? An der Tagung wurde zentral über den Mehrwert des Konzeptes diskutiert. Das Konzept soll eine Gesamtsicht bieten und verschiedene Perspektiven, Inhalte, Ebenen verknüpfen. Die verschiedenen Beiträge zeigten, wie unterschiedlich man sich auf ein Konzept der Generationenpolitik für die Schweiz beziehen kann. Das Gefäss „Generationenpolitik“ wurde inhaltlich unterschiedlich gefüllt. Einmal stand die finanzielle Sicherung der AHV im Zentrum, ein anderes Mal erwerbstätiger Mütter im Arbeitsmarkt. Auffallend war die Vielfältigkeit, wie der Generationenbegriff verwendet wurde und wie stark die jeweiligen Interessen die selektive Betonung der einzelnen Probleme bestimmten. Es scheint, als ob die Position der Referenten die Perspektive auf das Konzept der Generationenpolitik bestimmte. So bemerkte Dr. Markus Zürcher, SAGW, dass die Wirtschaftsakteure und die politische Rechte die ältere Generation in den Fokus setzt, sich eher negativ auf die Generationenpolitik bezieht und die Schwierigkeit der finanziellen Sicherung der AHV betont. Demgegenüber fokussieren die anderen Akteure und die politische Linke das Potenzial der jüngeren Generation und ihre Rolle für die Generationenpolitik ins Zentrum.

Können sich die verschiedenen Parteien von den eigenen Ideologien und von der eigenen Position um einen konstruktiven Weg in die Zukunft zu finden, der eine differenzierte Sichtweise verlangt? Der Mehrwert eines Konzepts der Generationenpolitik liegt in der Sensibilisierung, in der Bereitstellung eines Instrumentes für den Umgang von gesellschaftsrelevanten Fragen in Form einer umfangreichen Perspektive. Es besteht jedoch auch die Gefahr der Instrumentalisierung des Begriffs „Generationenpolitik“ für die jeweiligen Interessen. Deshalb ist es wichtig, die richtigen Akteure zu finden, um eine Generationenpolitik in einer Weise umzusetzen, die dem vorgelegten Konzept der SAGW gerecht wird.

Dies ist Teil drei von drei Berichten zur Tagung.

Zum Teil I

Zum Teil II

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